Vernetzungsplattform zum Thema Flucht

Ein symbolträchtiges Foto

Innenminister Karl Nehammer (inzwischen Bundeskanzler) und Außenminister Alexander Schallenberg (inzwischen Alt-Bundeskanzler) besichtigen Grenzzäune. Es gab Zeiten, da sahen es Außenminister der ÖVP als ihre Aufgabe, Grenzzäune zu beseitigen.


Fotos: Valda Kalnina
Bernhard J. Holzner

Text: Der Standard

 



»Wir müssen endlich das Tabu Zäune brechen, es braucht in Bulgarien einen Zaun, der muss mit finanziellen Mitteln der Europäischen Union unterstützt werden.«

Bundeskanzler Karl Nehammer, 15.12.2022



 © Der Standard, 17.12.2022



»Inzwischen gibt es 70 Grenzmauern auf der Welt – etwa fünfmal so viele wie 1989 als die Berliner Mauer fiel. Während damals der Wille zur Freiheit die Massen begeisterte und die Mauer zum Einsturz brachte, setzt sich heutzutage immer stärker der Wille zur Abschottung durch.

Der Mut von 1989 ist einer Angst vor 2015 gewichen


Auszug aus »Europa schafft sich ab«

von Erik Marquart



»Borders? I have never seen one. But I have heard they exist in the minds of some people.«

Thor Heyerdahl, norwegischer Forschungsreisender



»Man muss sich bewusst machen, dass Migration kein neues Phänomen ist – sie hat schon immer stattgefunden. Sie ist die Essenz der Menschheit.«


Fotokünstlerin Alisa Martynova, Januar 2023



»Es wird uns nicht gelingen, im Bereich der Pflege, der Gesundheitsberufe, der Sozialberufe den Personalbedarf, den wir haben, aufgrund der alternden Gesellschaft, die wir sind, aus Österreich, nicht einmal aus Europa, decken zu können. Wir brauchen qualifizierte Anwerbung von Arbeitskräften aus dem Ausland, müssen ihnen die Arbeitsbedingungen bieten, die eine faire Chance auch beinhalten, und müssen in der Lage sein zu vermitteln, es ist attraktiv bei uns zu arbeiten! Wir haben in den letzten 15, 20 Jahren das Gegenteil vermittelt. Wir haben vermittelt, als Nation, als Österreich, das Fremde ist uns nicht willkommen, wir haben eher Angst davor – aus dieser Haltung müssen wir komplett aussteigen.«


Gesundheitsminister Johannes Rauch, 04.02.2023


 



»Wir brauchen legale, kontrollierte Wege für Flüchtlinge – die müssen wir organisieren, nicht nur darüber reden – und wir brauchen Partnerschaften mit Drittstaaten, um irreguläre Migration, die lebensgefährlich ist, zu reduzieren.«

Migrationsexperte Gerald Knaus, 02.12.2022


»This is not who we are.«
von Präsident Barack Obama häufig verwendeter Satz

»So sind wir nicht.«
Bundespräsident Alexander van der Bellen, 18.05.2019



Offener Brief an EU-Parlamentarier_innen

Am 15.10.2022 hat SO SIND WIR NICHT einen Offenen Brief an alle österreichischen Abgeordneten zum Europäischen Parlament gerichtet, in dem vor allem die Einhaltung der Menschenrechte an den EU-Außengrenzen eingefordert wurde.

Dieser Brief hat durch die große Zahl von namentlich genannten SSWN-Unterstützer_innen (76 Organisationen und 721 Einzelpersonen) Gewicht und Bedeutung erhalten.



Umfrage zur Tiroler Landtagswahl

Gemeinsam mit sieben weiteren NGOs hat SO SIND WIR NICHT eine Umfrage unter denjenigen Parteien durchgeführt, die am 25.09.2022 zur Tiroler Landtagswahl angetreten sind.

Im Umgang mit geflüchteten Menschen sind die Tiroler Parteien durch eine strikte Trennlinie voneinander getrennt. ÖVP und FPÖ lehnen in völliger Übereinstimmung Maßnahmen ab, welche das Leben von Asylwerber_innen sichern und erleichtern würden.

Zugleich treten SPÖ, Grüne, Liste Fritz, Neos und KPÖ in gleicher Einhelligkeit für diese Maßnahmen ein, wozu etwa die Aufnahme von geflüchteten Menschen aus den griechischen Elendslagern, eine Arbeitserlaubnis während des Asylverfahrens, ein Schutz vor Abschiebung während der Absolvierung einer Ausbildung zählen.

Die in ihrer Eindeutigkeit doch überraschenden Antworten präsentieren wir nach eingehender Analyse nun in Form des Artikels Neun Fragen zur Asylpolitik.



Maresi auf Lesbos

Maresi Benedik, Mit-Initiatorin von SSWN, war von 16.10. bis 13.12.2021, und dann noch einmal von 02.03. bis 03.04.2022 auf Lesbos, um mit der „Doro Blancke Flüchtlingshilfe“ zu arbeiten. Diese NGO wird durch ein kleines österreichisches Team getragen und von Volunteers, die selbst geflüchtet sind, wesentlich in ihrer Arbeit unterstützt.


Maresi Benedik (1.v.li.), Doro Blancke (3.v.li.) und Fayad Mulla (4.v.li.)


Maresi hat in dieser Zeit regelmäßig im SSWN-Newsletter über verschiedene Aspekte ihrer Arbeit vor Ort berichtet:

Spendenkonto der „Doro Blancke Flüchtlingshilfe“: AT93 3842 0000 0002 7516



»Und nun fliehen die Ärmsten vor deinen Gewehren

Und du lässt sie ersaufen in verseuchten Meeren«


Textzeile aus »Schäm' dich Europa«

von Konstantin Wecker

(gesamter Liedtext hier)



Mit Stephanie Krisper nach Lesbos

Nicola Werdenigg, Franz Lamplmair (EU-Beobachter), Nikos Papakos (Camp-Leiter Kara Tepe), Stephanie Krisper, Doro Blancke und Johanna Hackl-Soldan vor dem Lager Kara Tepe 2


SSWN-Mitbegründerin Johanna Hackl-Soldan war im Mai 2021 mit einer kleinen österreichischen Delegation auf Lesbos. Ihre Eindrücke hat sie in einem kurzen Bericht zusammengefasst.



Gina Disobey gewinnt mit Seeking Asylum Is Not A Crime den PSC 2021

Der Song thematisiert den Hungerstreik von Asylwerber_innen gegen die unmenschlichen Bedingungen im umstrittenen Tiroler Rückkehrzentrum Bürglkopf.

Die Zitate stammen aus Interviews, die Gina mit Geflüchteten selbst geführt hat.