Aktuelles
freirad, das Freie Radio Innsbruck, hat die beiden von SO SIND WIR NICHT initiierten bzw. im April/Mai 2024 organisierten Veranstaltungen aufgezeichnet und ausgestrahlt:
Recht an Europas Grenzen (Podiumsdiskussionmit Riedl/Blancke/Lechner am 23.05.2024)
Klimasolidarität (Buchpräsentation von Johannes Siegmund am 30.04.2024)
Aktuelle Bücher von SSWN-Unterstützerin Judith Kohlenberger:
• Judith Kohlenberger | Grenzen der Gewalt | Juni 2024.
• Judith Kohlenberger | Gegen die neue Härte | Juni 2024.
• Judith Kohlenberger | Das Fluchtparadox | August 2022.
• Othmar Karas, Judith Kohlenberger | So schaffen wir das | Februar 2023.
Buchpräsentation. Beim Auftritt der Migrationsforscherin Judith Kohlenberger am 30.03.2023 füllten 110 Menschen den wunderschönen Saal der Stadtbibliothek Innsbruck. Diese hatte gemeinsam mit SO SIND WIR NICHT zur Präsentation von Kohlenbergers „Das Fluchtparadox“ – jüngst zum Wissenschaftsbuch des Jahres gekürt – geladen.
Im Gespräch mit Moderator Hannes Schlosser (SSWN) legte Frau Kohlenberger präzise eine Reihe der Paradoxa offen, die sie in ihrem Buch beschrieben hat. Zum Beispiel das „Asylparadox“: Weil in den EU-Ländern ein Asylantrag nur möglich ist, wenn man sich bereits in einem Land befindet, muss man zunächst die Grenze dieses Landes überqueren. Flüchtende müssen also „Recht brechen“, um zu ihrem Recht zu gelangen. Die Verwendung des Begriffs „illegal“ in Zusammenhang mit Migration ist also paradox, der Akt des „illegalen“ Grenzübertritts liegt im Fehlen legaler, sicherer Fluchtwege (Resettlement, Botschaftsasyl etc.) begründet.
Offener Brief an den griechischen Justizminister. Als Reaktion auf die haarsträubenden Prozesse gegen Seenotretter_innen auf Lesbos hat SO SIND WIR NICHT – im Namen aller beteiligten Personen und Organisationen – am 06.03.2023 einen Offenen Brief an den griechischen Justizminister gerichtet.
Offener Brief an EU-Parlamentarier_innen. Am 15.10.2022 hat SO SIND WIR NICHT einen Offenen Brief an alle österreichischen Abgeordneten zum Europäischen Parlament gerichtet, in dem vor allem die Einhaltung der Menschenrechte an den EU-Außengrenzen eingefordert wurde. Dieser Brief hat durch die große Zahl von namentlich genannten SSWN-Unterstützer_innen (76 Organisationen und 721 Einzelpersonen) Gewicht und Bedeutung erhalten.
Umfrage zur Tiroler Landtagswahl. Gemeinsam mit sieben weiteren NGOs hat SO SIND WIR NICHT eine Umfrage unter denjenigen Parteien durchgeführt, die am 25.09.2022 zur Tiroler Landtagswahl angetreten sind. Die in ihrer Eindeutigkeit doch überraschenden Antworten präsentieren wir nach eingehender Analyse nun in Form des Artikels Neun Fragen zur Asylpolitik.
Karawane der Menschlichkeit. In der neuen Live-Reportage Mit Hilfsgütern und Clowns an die Ränder Europas geben die beiden Reisefotografen Bruno Maul und Pascal Violo erstmals Einblicke in ihre ehrenamtliche Arbeit als Helfer in unterschiedlichen Flüchtlingscamps an den Rändern Europas. Aktuell befinden sie sich auf Tournee durch Österreich und Deutschland.
SPENDENMÖGLICHKEITEN
SO SIND WIR NICHT nimmt keine Spenden an. Unter den zahlreichen Organisationen, mit denen wir kooperieren, empfehlen wir diese drei österreichischen NGOs:
Doro Blancke arbeitet seit vielen Jahren für Menschen auf der Flucht. Als Vorstandsmitglied von FairnessAsyl hat sie 2020 den Ute-Bock-Preis erhalten. Seit 2020 arbeitet sie vor Ort auf Lesbos, ausschließlich auf Basis von Spenden. Weitere Infos, einen Lesbos-Blog und die Kontoverbindung finden sich auf Doros Website.
Karawane der Menschlichkeit heißt die von Pascal Violo ins Leben gerufene NGO aus dem Burgenland, die sich auf den Transport von Hilfsgütern an die Ränder Europas spezialisiert hat. Ein neues Projekt ist die Finanzierung von zwei Schulen in einem Ghetto in Beirut (Libanon) – dafür kann eine Patenschaft übernommen werden, die die Mietkosten für die beiden Schulgebäude, sowie die Gehälter der Lehrerinnen dauerhaft finanzieren soll.
SOS Balkanroute unterstützt geflüchtete Menschen in Südosteuropa, entlang der sog. „Balkanroute“, mit einem Schwerpunkt im Raum Bihać im äußersten Nordwesten von Bosnien und Herzegowina, wo weiterhin illegale Pushbacks durch die kroatische Grenzpolizei an der Tagesordnung sind. Spendenmöglichkeit und Sammeltermine auf der Facebook-Seite der von Petar Rosandić gegründeten NGO.
SCHAU HIN ! Die Aktivist_innen der Mahnwache Hall haben ein Plakat mit dem Titel „Schau hin! Was Geflüchtete leisten. Wir brauchen einander.“ gestaltet. Es zeigt Fotos von Flüchtlingen – mit ihrem Namen, ihrem Herkunftsland und ihrer Berufstätigkeit in Österreich. Die Vorstellung von Menschen, die in ihrem Beruf einen wertvollen Beitrag zu unserer Gesellschaft leisten, soll zur Bewusstseinsbildung beitragen.
Gegen eine freiwillige Spende können die Plakate in den Formaten DIN A1 (841x594mm) oder DIN A2 (594x420mm) unter folgender E-Mail-Adresse bestellt werden:
angela.maringele@gmail.com
Klimagerechtigkeit jetzt. Gemeinsam mit 30 anderen Organisationen hat SO SIND WIR NICHT ein Statement mit vier Forderungen unterzeichnet, in dem auf die Zusammenhänge zwischen Klima-, Friedens-, Asyl- und Agrarpolitik hingewiesen wird.
Krieg ist Krieg. Mensch ist Mensch. Offener Brief und Petition der „Plattform für eine menschliche Asylpolitik“. Der Offene Brief richtet sich gegen die zunehmende Spaltung in „gute“ und „schlechte“ Geflüchtete.
Niemand ist illegal. Petition von We Move Europe zur humanitären Krise an der EU-Grenze, insbesondere an der Grenze zwischen Polen und Belarus.
5 Ausreden der Bundesregierung. Nachdem über 35.000 Menschen den #aufstehn-Appell „Afghanistan: Schutz für Menschen in Not!“ unterzeichnet hatten, hat das #aufstehn-Team die Stellungnahmen des Bundeskanzleramts und des Innenministeriums genau unter die Lupe genommen. 5 Ausreden der Bundesregierung wurden herausgearbeitet und erläutert, wie man ihnen kontern kann. Sehr lesenswert!
Klimagerechtigkeit Jetzt! Die aktuelle Petition unserer Partnerorganisation Südwind beschäftigt sich u.a. mit dem Thema klimabedingte Migration. Bitte unterzeichnen!
GEORDNETE RETTUNG. Unsere Partnerorganisation Courage – Mut zur Menschlichkeit hat ein spannendes neues Konzept vorgestellt, einen Plan in sechs Schritten, durch den Menschen aus den griechischen Flüchtlingslagern legal nach Österreich gebracht und rasch hier integriert werden können. Hier ausführliche Infos.
Erik MARQUART. Der deutsche EU-Parlamentarier mit den Schwerpunktthemen Flucht, Migration und Menschenrechte schreibt in seinem Blog regelmäßig über aktuelle Entwicklungen rund um diese Themen. Sehr lesenswert auch sein Buch „Europa schafft sich ab“, in dem er die Diskrepanz zwischen dem europäischen Bekenntnis zu Menschenrechten und der Wirklichkeit vor Ort deutlich macht und zeigt, wie ein Kurswandel möglich ist und wie man selbst dafür aktiv werden kann.
Transparent ÖSTERREICH HAT PLATZ. Die Idee einer SSWN-Unterstützerin aufgreifend produzieren wir wetterfeste Transparente, die sich für den Einsatz bei Mahnwachen, Demos oder einfach nur auf dem Balkon eignen.
Es gibt ein kleineres Transparent im Format 1,5 x 0,5 Meter, Kostenpunkt – je nach Auflage – zwischen €15 und €20, und ein größeres Transparent im Format 2,0 x 1,0 Meter mit demselben Text, Kostenpunkt zwischen €30 und €40 (jeweils inkl. Lieferung).
Diese Transparente hängen nun bereits an zahlreichen Orten in Österreich – hier ein paar Beispiele:
Die Transparente werden von der Fa. druck.at gedruckt und im Regelfall zu uns nach Innsbruck geliefert, wo wir sie direkt übergeben. Für Empfänger_innen außerhalb des Großraums Innsbruck müssen individuelle Lösungen gefunden werden, die im Falle einer kleineren Auflage höhere Kosten bedeuten können. Ein direkt zugestelltes Einzelstück kostet €33 (1,5x0,5m) bzw. €48 (2,0x1,0m).
Bestellungen bitte unter info@so-sind-wir-nicht.com
Nik Neureiter hat seine Aktion we4moria am 19./20.12.2020 begonnen, und er will weiterhin jedes Wochenende am Theatervorplatz in Innsbruck campieren, „bis die österreichische Bundesregierung ihre moralische Pflicht erfüllt“. Mehr und mehr Menschen schließen sich der Aktion an, zuletzt haben sie bereits in einem Dutzend Zelten – bei extrem frostigen Temperaturen – übernachtet. Zudem gibt es dort am Samstagabend immer ein besonderes Event, z.B. Live-Schaltungen (u.a. nach Lesbos), Konzerte, Poetry Slams, Lichtermeer, ...
Am Höhepunkt der Bewegung haben auch in Wien, Graz, Linz, Salzburg, St. Pölten, Klagenfurt, Vöcklabruck, Wels, Schärding, Gallneukirchen, Haslach, Schwechat, Mödling, Eisenstadt, Oberwart, Gleisdorf, Weiz, Bad Aussee, Telfs, Dornbirn, Passau und sogar in Berlin (!) solidarische Aktionen stattgefunden.
Weiterführende Infos zu den Innsbrucker »Wochenenden für Moria« mit ausführlichen Fotogalerien über die vergangenen Wochenenden sowie Infos zu den österreichweiten Aktionen finden sich hier.
Mahnwachen. Jeden ersten Samstag im Monat 11:00-12:00 Uhr am Kirchplatz in Reutte. Weiters finden aktuell in Schwaz, Hall und Imst Mahnwachen statt.
Zwischenzeitlich hat die Idee hat ganz Tirol erfasst, auch in Kufstein, Jenbach, Zell am Ziller, Rum, Neu-Rum, Neu-Arzl, Igls, Mutters, Axams, Völs, Oberperfuss, Inzing, Pfaffenhofen, Telfs, Obsteig, Ötztal-Bahnhof und Zams haben Mahnwachen stattgefunden.
»Courage – Mut zur Menschlichkeit« hat am 21.10.2020 die Landkarte der sicheren Plätze in Österreich veröffentlicht.
Cornelia Falch hat eine bemerkenswerte private Postkarten-Aktion gestartet. Sie wird in Zukunft immer wieder einfache, selbstgemachte Postkarten an Bundeskanzler Kurz bzw. Landeshauptmann Platter schicken – hier ein paar sehr schöne Beispiele. Cornelia schreibt: „Vielleicht wird die eine oder andere ja doch einmal vom Adressaten bemerkt/gelesen“.
KORRESPONDENZ mit POLITIKER_INNEN
Wenn man einen Brief oder eine Mail an Politiker_innen richtet, ist man in der Regel froh, wenn überhaupt geantwortet wird – zumeist von einem Beamten oder einer Beamtin. Leider enttäuscht oft der Inhalt, wie die drei unten aufgelisteten Beispiele zeigen.
In Zusammenhang mit den Flüchtlingslagern auf den griechischen Inseln ist das typische Muster der türkisen Minister_innen, in ihren Schreiben stereotype Lobeshymnen auf die angebliche „Hilfe vor Ort“ anzustimmen, und dabei nicht davor zurückzuschrecken, Unwahrheiten zu behaupten:
• Beispiel 1 – 26.04.2021 – Bundeskanzler Kurz (vertreten durch Hofrätin Mag.a Maria Auer)
• Beispiel 2 – 16.04.2021 – Außenminister Schallenberg (vertreten durch Dr. Hannes Schreiber)
• Beispiel 3 – 05.05.2020 – Klubobfrau Maurer (selbst verfasste E-Mail)
Besonders dreist finden wir, dass im Schreiben des Bundeskanzleramts die bereits vor Monaten widerlegte Behauptung, dass im Vorjahr 5.730 Minderjährige aufgenommen worden sein sollen, weiterhin zu Papier gebracht wird – in Wirklichkeit waren es bekanntlich nur 186.
Auf vielfachen Wunsch stellen wir in der Folge die dazugehörigen Antwortschreiben zur Verfügung – selbstverständlich mit Zustimmung der Verfasser_innen. Es handelt sich jeweils um ein PDF- und ein Word-Dokument, zweiteres soll das Kopieren von Textbausteinen zur Verwendung für eigene Schreiben an Politiker_innen ermöglichen:
• Beispiel 1 – Antwort von Maresi Benedik (SSWN-Mitbegründerin) – PDF / Word
• Beispiel 2 – Antwort von Prof. Josef Christian Aigner (SSWN-Unterstützer) – PDF / Word
• Beispiel 3 – Antwort von Peter Berger (SSWN-Mitbegründer) – PDF / Word
Isabella Gruber will mit ihrer privaten Aktion darauf aufmerksam machen, dass jeder Mensch ein sicheres und warmes Zuhause verdient.
Menschenrechte für alle Flüchtlinge. Appell an die Europäische Union (WeMove.EU)
Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) plant ein »Abschiebezentrum in Serbien« für in Österreich rechtskräftig abgelehnte Asylwerber, die nicht abgeschoben werden können.
Stephanie Krisper (NEOS) hat dazu an Nehammer eine parlamentarische Anfrage gestellt und diese Antworten bekommen: Anfrage Abschiebezentrum in Serbien.
So-sind-wir-nicht-Mitinitiator Hannes Schlosser analysiert in seinem Artikel Willkommen in der neuen Hölle diese Antworten und verlangt einen Stopp für das menschenverachtende Projekt.
Zu diesem Thema gibt es weitere interessante Beiträge: Adelheid Wölfl im Standard vom 19.4.2020 und der österreichische Schriftsteller und Philosoph Mladen Savić in seinem Blogeintrag »Tarnkappenpolitik« auf der Seite von Asyl in Not.